1. Österreich.
2. Natürlich ist die Agentur ein Händler, der einzige im Spiel, und die bisherigen Händler sind bessere Grüßauguste mit Lizenz zum Ausfolgen und zum Reparieren und der Hoffnung, dass sie überleben.
3. Ein Kraftfahrzeug im Internet zu kaufen muss man wollen. Ich will es nicht und habe dafür Gründe. Und wenn schon Internet, dann muss das flutschen, wie bei den Profis. Z. B. Amazon. Aber ich will das prinzipiell nicht, und wenn auch BMW auf Agentur umstellt, bin ich sicher nicht dabei. Wenn ich hunderttausend Euronen für eine Ware zahle, dann will ich individuell umsorgt sein und nicht mit KI - generiertem Unsinn abgespeist werden.
Agenturmodell bedeutet doch letztendlich formell nur, dass nicht mehr über den Preis verhandelt werden kann. Er ist fest kalkuliert. Rechtlich ist das möglich, weil BMW die MINIs (und später BMWs) nicht mehr an den Händler verkauft, der dann frei kalkulieren kann, sondern der Händler nur als Vermittler auftritt.
Sicher wird es so sein, dass Fahrzeug bis schätzungsweise 50k vermehr über das Internet gekauft werden künftig und dass es auch Menschen geben wird, die in der Preisklasse darüber online bestellen.
Wer das nicht will, findet nun halt Menschen im Autohaus, die "Berater" sind und nicht mehr "Verkäufer". Im Endeffekt waren Verkäufer aber schon sehr lange Berater, die "nebenbei" eben auch den Kaufvertrag machten. Das bleibt doch letztendlich gleich. Sicher wird es für Fahrzeuge ab 100k aufwärts auch weiterhin solche Berater geben, die das genauso handhaben, wie in den letzten Jahren auch. Da gibt es dann Schauräume, wo man an einem riesigen Bildschirm die Konfiguration zusammen durchgeht, die einem im Detail angezeigt wird. Außerdem hat man dann die Materialien zum Fühlen da und Lackmuster - wie bisher auch.
Ob dich eine Berater besser oder schlechter berät, als eine KI, liegt letztendlich immer in der Qualität der KI oder des Beraters. Pauschal kann man nicht sagen, dass der Mensch besser berät, als eine KI oder umgekehrt.
Wobei ich mich immer frage, warum man für das Konfigurieren eines Autos noch eine weitere Person braucht. Die Konfiguratoren online sind mittlerweile selbsterklärend und man kann sich alles auch von allen Seiten anschauen. Allein zu Hause am Rechner hat man zudem auch mehr Ruhe und kann mehr verschiedene Varianten durchspielen, als in einem Verkäufergespräch, wo man dann doch nicht erstmal die Konfig speichern und am Folgetag weiter bearbeiten oder nochmal dies oder jenes ändern kann.
Ich finde es ok, wenn jemand noch den menschlichen Berater haben will und den gibt es ja auch weiterhin, gerade in höheren Preisklassen. Es werden aber nicht mehr so viele Menschen sein künftig. Wenn jetzt eine BMW-Niederlassung zum Beispiel 10 Verkäufer hat, wird sie künftig vermutlich nur noch maximal 3-4 benötigen - wenn überhaupt. Die KI-Lösungen werden sich nach und nach deutlich verbessern und sie werden auch so eingestellt sein, dass sie einem nicht versehentlich oder bewusst Dinge versprechen, die dann nicht gehalten werden, so wie das mancher Verkäufer ja gerne mal gemacht hat in der Vergangenheit.