Auszug aus dem Test / Video Review:
Irgendwie interessant uninteressant
Man sieht was, wie schnell, ein Ergebnis verändern kann.
Auszug:
(…) machte der Mini erwartungsgemäß als erstes Modell schlapp und musste als einziges Modell vorzeitig laden. Der Skoda und der Kia erreichten dagegen das angepeilte Hotel. Am komfortabelsten ist nach dem Urteil der Tester der EV3, auch wenn dieser auf kurvigen Strecken eher wankt und beim Bremsen nickt. Aber auch der Skoda erwies sich als bequemes Reiseauto. (…)
Die Reichweite wurde nicht durch Fahren von 100 auf 0 Prozent ermittelt, sondern es wurde geladen, bevor der Akku leer war. Dann wurde die angezeigte Restreichweite zur Fahrtstrecke addiert – das ist legitim und bringt wohl keinen allzu großen Fehler mit sich. Hier sind die Ergebnisse zu Reichweite und Verbrauch:
Man sieht, dass der Mini am sparsamsten war, aber die Ladekosten waren dennoch höher als bei den beiden Rivalen. Das kommt daher, dass der Aceman drei statt zwei Ladestopps einlegen musste. Und obwohl alle Ladestopps an den vergleichsweise günstigen Tesla Superchargern stattfanden, war die Säule, die nur der Mini anfuhr mit 55 statt 45 Cent je kWh etwas teurer. Das reichte aus, dass die Fahrt mit dem Mini am teuersten war. Was zeigt, wie wichtig es ist, zu wissen, für welchen Preis man Strom zieht.
Die Reichweite war beim Kia und beim Skoda praktisch gleich, obwohl die Normreichweite des Skoda mit 580 km geringer ist als beim Kia mit 605 km. Allerdings gelten die Normwerte immer für die sparsamste Version, und die Testwagen hatten deutlich mehr Ausstattung. Die Unterschiede zwischen der Effizienz laut Bordcomputer und der ermittelten Effizienz sind groß. Wie die Kollegen ganz richtig erklären, ist das aber auch darauf zurückzuführen, dass der Bordcomputer die Ladeverluste nicht einbezieht, bei der Berechnung aus der von den Ladesäulen abgelesenen Energiewerten jedoch schon.
Was bringt dieser Vergleich nun für Erkenntnisse bezüglich Verbrauch und Reichweite? Dass der Mini am sparsamsten ist und die kleinste Reichweite hat, entspricht den Erwartungen aufgrund der Normwerte. Dass der Kia bei Verbrauch und Reichweite schlechter war als der Skoda, dürfte an der Mehrausstattung gelegen haben. Denn es handelte sich um die GT-Line-Version mit 19-Zoll-Rädern, was den Normverbrauch um über eine kWh erhöht und die Normreichweite um etwa 40 km reduziert.
Unter dem Strich
So gut das Video von What Car? auch gemacht ist: In puncto Reichweite und Verbrauch bringen solche Vergleiche der Kundschaft wenig. Denn sie gelten eben immer nur für die gefahrene Ausstattung. Die beeinflusst das Ergebnis stärker, als den meisten wohl bewusst ist. Größere Räder oder Reifen mit schlechteren Effizienzwerten können mehr kosten, als ein sparsamer Antrieb oder eine größere Batterie bringt. Aber dieser Einfluss ergibt sich oft schon aus den Normwerten.
Entgegen oft geäußerten Meinungen sind Normwerte nicht sinnlos. Sondern das beste Kriterium, um zwei Autos in puncto Verbrauch und Reichweite zu vergleichen. Dass die Praxiswerte meist schlechter sind, kann außer an der Ausstattung auch daran liegen, dass die Temperatur niedriger ist als bei Normbedingungen oder schneller gefahren wird. So liegt zum Beispiel der WLTP-Verbrauch des Kia auf der Autobahn mit 19-Zöllern bei 21,2 kWh/100 km, während der kombinierte WLTP-Wert für diese Reifengröße bei 16,2 liegt. Unterschied: Fünf Kilowattstunden.
Interessant ist die Wertung / das Fazit:
Es ist also sinnvoller, die Normwerte genau zu studieren, als Vergleichstests durchzuführen, die für das individuelle Auto mit der gewählten Ausstattung dann doch nicht gelten. Das war für uns das interessanteste Resultat. Davon abgesehen fühlen wir uns bestätigt in unserem Urteil über das recht harte Fahrwerk des Mini Aceman. Auch die Aussagen zu den Materialien und zu den Platzverhältnissen der drei Autos fanden wir wertvoll. Also, nichts für ungut, liebe What-Car-Kollegen.
Komplett nachzulesen unter Quelle:
https://insideevs.de/news/7444…v3-aceman-vergleichstest/